Das Goetheanum

Afrikanische Begegnungen
Johannes Brakel

Zwei Jahre lebte der Verfasser in Rwanda. Liebevoll und originell berichtet er von seinen Erlebnissen. Nicht immer ging es ganz gefahrlos zu. Die Nacht, als die Löwen sein Zelt umschlichen und seinen Schuh fraßen, wird er wohl nie vergessen. Aber auch nicht den himmlischen Blick der Giraffenaugen oder den Besuch der Gorillafamilie zusammen mit dem Landrat T. im Kammgarnjacket.
Lesend taucht man immer mehr ein in die afrikanische Landschaft, erspürt immer deutlicher die darin webende und wogende warme Astralität. Und teilt die Betroffenheit des Schreibers, als er in Uganda unter flatternden, jubilierenden afrikanischen Schwalbenschwärmen die einzelne kleine Rauchschwalbe erblickte mit einem Gruß aus der Heimat. "Hier, mitten in der ugandischen Savanne, zwischen Nilpferden und dornigen Kandelabereuphorbien, saß ein Schwälbchen müde und zerzaust und schwieg - schwieg von herrlichen Apfelbaumwiesen, von duftenden Kuhställen und goldenen Kirchturmspitzen, saß und schwieg - still und deutlich".
Die Zeiten von Hermann Löns sind vorüber. In Europa ist es "im Wald und auf der Heide" ziemlich still und steril geworden.
Dennoch gibt es Gegenden auf unserem Erdball, wo man der Tierseele noch begegnen kann.


Almut Bockemühl

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